Ein Stück über Flucht und Migration. Für alle ab 14 Jahren
In der mexikanischen Wüste öffnet sich für drei Minuten ein Grenzzaun. Familien, die seit Jahrzehnten getrennt sind, können sich im trockenen Flussbett des Rio Bravo begegnen. Dann schließt sich der Zaun wieder und trennt die Menschen erneut. Am Anfang der Produktion stand eine siebenwöchige Reise nach Mexiko, um dieser menschlichen Tragödie mitten in der Wüste zu begegnen und sie in ein Theaterstück zu verwandeln. Dann kam Corona und kam das Ende dieser Pläne. Geblieben ist das Motiv der dreiminütigen Begegnungen und die Frage, was sich in diesem kurzen Moment erzählen lässt. Wir haben uns auf eine neue, eine Gedankenreise begeben und uns gefragt, was Migration, Grenzen und Flucht für unser gesellschaftliches „Wir“ bedeuten als weißes, privilegiertes künstlerisches Team.
Da sind eine Schauspielerin und ein Schauspieler, die die Magie und die Last des Moments erkunden, auf einer nackten Bühne, auf der eine Uhr rückwärtsläuft – 3 Minuten – wieder und wieder und wieder und wieder. Es entsteht ein Sinnbild für die vielfache Teilung dieser Welt an allen Grenzen – gleichgültig, ob diese aus Beton und Stahl oder Worten und Meinungen errichtet sind.
Mit Lydia Starkulla und Dominik Burki
Regie: Dominik Wilgenbus