„DiasporAsa“ widmet sich dem Leben religiöser, kultureller oder ethnischer Gemeinschaften in der Fremde, wo Menschen ihre traditionelle Heimat verlassen und über die Welt verstreut leben mussten. Der Begriff der Diaspora ist besonders eng mit der jüdischen Geschichte verbunden.
Die Musik ist eine Hommage an Komponist*innen, deren Leben durch die Gewalt der Nationalsozialisten abrupt beendet wurde. Künstler wie Gideon Klein, Viktor Ullmann und Ilse Weber haben ihre Werke in Theresienstadt geschaffen, bevor sie in Auschwitz ermordet wurden. Ihre Musik erinnert uns daran, dass wir niemals vergessen dürfen – so haben wir „klingende Stolpersteine“ entwickelt.
Das Motto „Gegen das Vergessen“ erinnert nicht nur an die Vergangenheit, sondern mahnt auch in der Gegenwart. Die „klanglichen Stolpersteine“ sollen gegen Antisemitismus, Rassismus, Hass und Terror aufbegehren – so wurden die Kompositionen neu gedeutet und als Grundlage für eine ganz eigene Klanglichkeit genommen.
asambura – der Name beschreibt das Konzept: Es ist ein Anagramm der weiten Usambara-Berge Tansanias, die ihren Blick in die unendlichen Weiten lenken und dem Menschen dazu ermutigen, über das eigene Horizont hinauszublicken. Dort begann die Chronik des Ensembles, in Begegnungsformaten mit Sänger*innen aus Ostafrika: Traditionelle Musiken vermischte sich anfangs mit improvisatorischen Elementen, die Konzepte entwickelten sich weiter.
Das asambura ensemble ist heute eine vielfältige Mischung von Musiker*innen verschiedener Herkunft und kultureller Zugehörigkeit. Es nimmt klassische Musik und haucht ihr in Neukompositionen neues Leben ein, durchdrungen mit vielfältigen kulturellen, zeitgenössischen und teils interreligiösen Perspektiven. Ihre Mission ist es, vertraute Klänge auf innovative Weise hörbar zu machen und Brücken zwischen vermeintlich unvereinbaren Welten zu schlagen. In einer Welt, die von kultureller Vielfalt geprägt ist, entwickelt das Ensemble eine moderne Klangsprache, die bewusst die Reibungspunkte unserer diversen Gesellschaft reflektiert.
Und gleichzeitig ist asambura ein Kollektiv, das den Gedanken des konstruktiven Dialogs zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen vermittelt und kooperativ vorantreibt.
Ihre Reise führte sie auf Bühnen weltweit, von Auftritten im WDR Köln bis hin zur internationalen chor.com und dem Classical:NEXT Festival, wo sie neue Konzertformate im Bereich der klassischen Musik erkunden durften.
Foto: Anton Säckl