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„Stadt – Raum – Kunst“
Projektphase I und II

Das #nrwzeigtkultur-Projekt in Dülmen

 

„Von drinnen nach draußen“ – so könnte das Motto für das Projekt „Stadt – Raum – Kunst“ in Dülmen lauten. Denn Kunst und Kultur in geschlossenen Räumen waren und sind seit März des vergangenen Jahres so gut wie nicht möglich. Das Kulturteam hat aus der Not eine Tugend gemacht und Kultur im Freien stattfinden lassen. Dabei lenkt das Projekt, das vom Kultursekretariat NRW Gütersloh im Rahmen der Projektförderung #nrwzeigtkultur gefördert wurde, den Fokus sowohl auf neu geschaffene temporäre Kunst als auch auf bereits vorhandene Kunst im öffentlichen Raum.

 

„Die erste Phase des Projektes haben wir überschrieben mit der Frage ‚Ist das Kunst?‘“, berichtet Silke Althoff, Leiterin des Kulturbüros Dülmen. „Dabei war uns wichtig, den Blick der Bürger*innen Dülmens auf die Kunst in ihrer Umgebung zu schärfen. Dass sie Kunst und Orte im öffentlichen Raum (wieder-)entdecken und sie vor allem als freizugänglich erfahren.“ Im Visier hätten sie dabei ganz unterschiedliche Altersgruppen: Je mehr Jugendliche und Kinder über dieses Projekt erreicht würden, umso spannender sei die Mischung aus den verschiedenen Perspektiven auf Kunst, so Althoff. „Es entsteht ein Diskurs darüber, was Kunst ist oder auch sein kann.“

Beflügelnde Lichtkunst und Kulturfenster

Im August 2020 inszenierte dann die Lichtkünstlerin Nicola Dicke Märchenszenen an sieben verschiedenen Orten im öffentlichen Raum – dazu zählten Hauswände, Räume oder Plätze. Unter dem Titel „Auf wundersamen Flügeln“ bearbeiten die temporären Projektionen aus statischen und bewegten Zeichnungen die Themen Fliegen, Freiheit und Befreiung. Die drei Märchen wurden gekürzt und sprachlich bearbeitet von der freien Journalistin und Autorin Marie-Luise Braun und von Matthias Caspari, Schauspieler, Hörbuchsprecher und Hochschuldozent, gesprochen. QR-Codes an den einzelnen Stationen halfen bei der Orientierung und Wegführung. „Selbstverständlich konnten die vorgeschriebenen Abstandsregeln an allen Orten durch gekennzeichnete ‚Einbahnstraßen‘ eingehalten werden“, unterstreicht die Leiterin des Kulturbüros.

Im Rahmen der Projektphase 2 mit dem Titel „Kunst findet Stadt“ konzipierte und organisierte das Kulturteam im September mit zahlreichen Ehrenamtlichen das Veranstaltungsformat „Kulturfenster“ als Alternative zur nicht möglichen traditionellen „Kulturnacht“. Mehr als 50 Künstler*innen beteiligten sich an den Freiluft- und Schaufenster-Ausstellungen mit Bildern, Fotos, Projektionen und Skulpturen. Die Innenstadt wurde so zu einer großen Bühne und Galerie.

Kunstschatzsucher – analog und digital

Parallel gab es einen Aufruf an die Einwohner*innen der Stadt, sich als „Kunstschatzsucher“ zu betätigen. Ihre Aufgabe war, aufmerksam durch Dülmen zu gehen, um Skulpturen, Graffitis und Kunstwerke zu finden beziehungsweise von ihnen zu berichten, sollten sie ihre Entstehungsgeschichte oder Bedeutungen kennen. Dokumentiert wurde das Ganze mit Fotos und auf einer digitalen interaktiven Landkarte. Diese war bis Ende November acht Wochen online. „Es sind über 100 unterschiedliche Orte beziehungsweise Kunstwerke zusammengekommen. Viele davon kannte selbst das Kulturteam Dülmen noch gar nicht“, betont Althoff.

Aktuell werden die Werke in eine Datenbank aufgenommen. Die Dülmener Zeitung stellt als Kooperationspartner in der Serie „Kunst im öffentlichen Raum“ regelmäßig Skulpturen vor. Zeitgleich erarbeitet das Kulturteam Dülmen eine Homepage und pflegt Inhalte in die Aktionbound-App ein, um in Kürze digitale Skulpturenrundgänge anbieten zu können. Als Schwerpunktthema des ersten Skulpturenroute sind Dülmener Künstler*innen geplant.

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