Gütersloh. Seit 2005 betreut das Kultursekretariat NRW Gütersloh mit dem Sommerleseclub eines der größten Leseförderprojekte in Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam mit zwölf Pilotbibliotheken wurde das Konzept in den vergangenen zwei Jahren an die heutige Zeit angepasst – kreativ, digital und kooperativ. Über die Neuerungen informierten sich jüngst zahlreiche Bibliotheken bei einer Fortbildung in der Stadtbibliothek Gütersloh.
Dagmar Schnittker von der Stadbücherei Ibbenbüren und Sarah Zimmert von der Stadtbücherei Bad Salzuflen gehörten zu ebenjenen Pilotbibliotheken, die an dem neuen Konzept mitgearbeitet haben. Während der Fortbildung berichteten sie jetzt von ihren Erfahrungen. Und die waren durchweg positiv: Die Teilnehmerzahlen seien wesentlich gestiegen, neue Zielgruppen wurden erschlossen. Das liegt vor allem an einer zentralen Änderung: Erstmalig können Leser aller Altersgruppen gemeinsam als Team teilnehmen. „Wir freuen uns, dass im Laufe der zwei Pilot-Jahre ein so innovatives und kreatives Projekt entstanden ist, das den Bibliotheksmitarbeitern ebenso viel Freude bereitet wie den zahlreichen Lesern“, betont Projektleiterin Annike Heikes vom Kultursekretariat NRW Gütersloh.
Das Projekt, das bisher auf Entleihungen neu erschienener Bücher fußte, setzt nun auf Kreativität, Teamwork und Kommunikation. In einem Team-Logbuch sammeln die Team-Mitglieder über die Sommerferien gelesene Bücher, Hörbücher und besuchte Veranstaltungen und bearbeiten kreative Aufgaben. Für Bibliotheken, die ihr digitales Angebot ausweiten möchten, gibt es ein Online-Logbuch: Auf der mobilen Webseite können die Team-Mitglieder Bücher bewerten, sich von Buchtipps inspirieren lassen, eine gemeinsame Geschichte schreiben und vieles mehr. Nach den Sommerferien werden bei einer Oskar-Verleihung besonders kreative Umsetzungen mit „Lese-Oskars“ prämiert und Urkunden an alle erfolgreichen Teilnehmer verliehen.
„Ich bin sehr froh über die Neukonzeptionierung und bin überzeugt, dass sie nicht nur dazu beiträgt, dass der Sommerleseclub überlebt, sondern dass er eine ganz neue Attraktivität bekommt. Und die wird nicht nur den Teilnehmenden, sondern auch den Bibliotheken gut tun“, sagt Beate Möllers vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, welches die Neukonzeption gemeinsam mit der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken gefördert und begleitet hat.
In diesem Jahr wird das neue Modell erstmals bei allen teilnehmenden Bibliotheken eingeführt. Und das sind nach derzeitigem Stand nicht wenige: 188 Bibliotheksstandorte aus 115 Kommunen nehmen teil. Darunter auch viele aus dem Kreis Gütersloh wie zum Beispiel Werther, Verl, Rietberg und Gütersloh.
Foto: Dagmar Schnittker von der Stadtbücherei Ibbenbüren (links) und Sarah Zimmert von der Stadtbücherei Bad Salzuflen haben als Pilotbibliotheken das neue Konzept für den Sommerleseclub mitentwickelt. Jetzt stellten sie ihre Erfahrungen bei einer Fortbildung in der Stadtbibliothek Gütersloh vor.