Zehn Millionen Euro für „Dritte Orte“: Eine Fachjury unter Vorsitz von Klaus Kaiser, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, hat im November insgesamt 26 Projekte ausgewählt, die mit jeweils bis zu 450.000 Euro in ihrem Vorhaben gefördert werden, einen „Dritten Ort“ zu gestalten.
Aus dem Kreis der Mitgliedsstädte des Kultursekretariats NRW Gütersloh haben es fünf geschafft: Ahlen, Beckum, Löhne, Rheine und Schmallenberg erhalten die Förderung der Landesregierung. „Wir freuen uns sehr, dass gleich fünf Projekte aus unseren Mitgliedsstädten ausgewählt wurden. Gratulation an die Kolleginnen und Kollegen vor Ort“, sagt Antje Nöhren, Geschäftsführerin des Kultursekretariats NRW Gütersloh.
Mit dem Förderprogramm will die Landesregierung die Kultur im ländlichen Raum stärken: Die Dritten Orte, die neu oder aus bereits bestehenden kulturellen Einrichtungen entstehen, sollen dazu beitragen, den Zugang zu Kunst, Kultur und kultureller Bildung in allen Landesteilen zu verbessern.
Diese Projekte aus den Mitgliedsstädten des Kultursekretariats NRW Gütersloh werden gefördert
Ahlen: Bürgerzentrum Schuhfabrik Ahlen e.V.
Das Soziokulturelle Zentrum „Schuhfabrik“ in Ahlen möchte sich pandemie-kompatibel weiterentwickeln. Dies soll sowohl real-räumlich geschehen als auch, indem das Haus digital und virtuell aktiver wird. Besonders bei seinen Formaten möchte es neue Wege zum Beispiel mit Kultur-Live-Streams gehen. Impulse sollen von externen Künstlerinnen und Künstlern zum Beispiel in den Bereichen Diversität Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Aufenthaltsqualität ausgehen.
Beckum: Verve! Gemeinschaft, Kultur & Schwung für Neubeckum
Dieser Name ist Programm: „Verve! Gemeinschaft, Kultur & Schwung für Neubeckum“ nennt sich der neue Verein in Neubeckum, der Träger des Dritten Ortes wird. Begeisterung für den Stadtteil und für frische Ideen tragen sie in ein Ladenlokal, das zum Stadtteilwohnzimmer umgebaut wird. So soll ein einladender Raum für unterschiedliche Menschen, verschiedenste Inhalte und auch für Veränderungen im Miteinander geschaffen werden.
Löhne: Löhne umsteigen! Der Bahnhof
Ein wichtiges Vorhaben der Stadtentwicklung in Löhne ist die Wiederbelebung des Bahnhofs. Nachdem dieser lange leer stand, erarbeiteten jetzt die neuen Eigentümer und engagierte Bürgerinnen und Bürger ein neues Nutzungskonzept: „Löhne umsteigen – Der Bahnhof e.V.“. In Kooperation mit der Kommune wird der Bahnhof zum lebendigen Kultur- und Lernort entwickelt. Ankermieter wird die (neue) Bücherei, es gibt reichlich Platz für Kinovorstellungen, Lesungen und Kreativworkshops. Ein Kultur- und Lesecafé mit regionalen Produkten wird die Aufenthaltsqualität zusätzlich steigern.
Rheine: ARtandTECH.space
Jugendkunstschule am Start. Makerspace des Berufskollegs im Boot. Eine einzigartige Kooperation von Kreis und Stadt, Kunst und Schule, Technik und Ästhetik: Der ARTandTECH.space ist ein Begegnungs- und Veranstaltungsort sowie Showroom. Konzerte, Performances und Ausstellungen treffen auf Maker-Messen und Tech-Challenges. Damit ist der ARtandTECH.space auch für Menschen interessant, die zunächst keinen Zugang zu den Themen Kunst oder Technik haben.
Schmallenberg: Holz- und Touristikzentrum Schmallenberg
In Schmallenberg, der flächenmäßig größten Kommune in Nordrhein-Westfalen, werden Kulturangebote sehr oft ehrenamtlich organisiert. Nun schafft der neue „Dritte Ort“ im Holz- und Touristikzentrum in der Fläche eine zentrale Anlauf- und Informationsstelle. Das markante Gebäude wird ein qualitativ hochwertiger Ort für Kultur und ihre Vermittlung. Im Fokus steht dabei die Digitalisierung analoger Veranstaltungen, um sie zeitlich und räumlich barrierefrei zu machen. Die Themen Holz, Wald und Tourismus und die Kunstsparte Fotografie finden dabei besondere Beachtung.